• Hexen-
    stempelung


Die Krönung der Friesenheimer Fasent ist der Brauchtumsabend. Dieser Abend bringt Spannung in das ganze Narrenvolk, denn hier wird auf besondere Weise eine Ehrung vorgenommen, die solchen Personen zuteil wird, welche sich in aufopfernder Weise um die Fasent und die Zunft verdient gemacht haben: die "Hexenstempelung". Die Zeremonie beginnt mit dem Hexentanz, der in schaurig-dämonischer Art die Wintervertreibung symbolisiert. Danach hebt der Hexenmeister die Verdienste der zu ehrenden Person hervor und endet mit den Worten:

Ihr Hexe, so schwirre us un hole mer de ... do ruf.

Nach dieser Aufforderung schwärmen die Hexen unter Jubelgeschrei aus, um den Betreffenden zu holen und der Zeremonie zu übergeben, egal wo er auch sei. Darauf gebietet er Hexenmeister:

Mache ä Bock, un legene sacht do hie, er soll au noch recht kitzelt si. Hem us de Hos, ruf bis and Bruscht, ich druck ihm de Stempel uf de Buch - un des mit Luscht.

Hat der Geehrte den Hexenstempel erhalten, der auch nach intensivem Reiben nicht mehr abgeht und wohl über die ganze Fasent seinen Bauch ziert, richtet der Hexenmeister das das Wort an den Gestempelten:

Gezeichnet hän mir dich mit dem Hexestempel, un zum äußere Zeiche kriegsch kei blächerner Blembel, ä Orde, g'schnitzt us echtem Holz, wo druf si kannsch immer stolz. Trag ihn voller Würde, stets zur Verpflichtung und nicht zur Zierde.